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das Ende
Leyva, 16 w
Als es klingelte lief ich sofort aus dem Klassenzimmer, ich war froh
endlich von meiner Klasse fort gekommen zu sein und wollte eigentlich
nur noch nach Hause. Aber da ich mich mit Nadja und Anna verabredet
hatte, wartete ich vor der Kantine auf sie. Zusammen liefen wir dann zu
einigen Bänken in der Nähe eines Flusse, wo wir
häufig sassen. Dort wollten wir später noch einige
weitere unserer sogenannten Freunden treffen, in diesem Moment
klingelte mein Telefon. Als ich den angezeigten Namen auf dem Display
sah huschte mir ein lächeln über die Lippen, es war
sie. Lea war meine Freundin, doch im Moment war sie in Australien, dort
machte sie einen einjährigen Sprachaufenthalt. Noch
während ich das Telefon hervor holte kam mir in den Sinn, dass
sie nun scho drei Uhr morgens hatte. Ich begann mir Sorgen zu machen,
also lief ich ein wenig von Nadja und Anna weg. Endlich hob ich ab. Und
dann hörte ich ihre Stimme. Doch sie hörte sich nicht
an wie sonst, sie war schwach und zittrig und was sie sagte machte mir
noch grössere Angst: „Es tut mir leid, ich wollte
das nicht… Aber vergiss nie, ich habe dich immer geliebt und
liebe dich auch jetzt. Leb wohl mein Schatz, mein Leben“, ich
schrie sie an, sie solle jetzt auf keinen Fall auflegen, ich konnte sie
nicht gehen lassen. Dann erinnerte ich mich an ihre Entschuldigung zu
Beginn und wusste nicht mehr ob ich überhaupt hören
wollte was sie sagen könnte, aber ich musste es wissen. Also
begann ich damit zu fragen wo sie gerade war.
Sie schluchzte auf und begann zu erzählen: „Ich
liege irgendwo am Boden, in einem Hauseingang. Aber ich blute, ich
weiss nicht wie lange ich noch durchhalte, ich will nur, dass du
weisst, ich liebe dich! Das habe ich immer und das werde ich auch,
solange ich lebe“
Das konnte doch nicht ihr ernst sein? Ich war auf ein Mal hellwach und
in Panik und den Tränen nahe. Vorsichtig hakte ich nach, sie
meinte es ernst. Sie lag mit aufgeschlizten Pulsadern am Boden zusammen
gekauert und weinte. Diese Vorstellung liess mich erschaudern, ich
musste sie stoppen. Ich begann möglichst ruhig auf sie
einzureden: „Hör mir zu Honey. Ich liebe dich auch,
du bist mein Leben und aus dem Grund kann ich dich nicht gehen
lassen… Hast du einen Schal an?, ich hörte ein
Schwaches ja, warum?, dann nimm ihn bitte und bind ihn dir ums
Handgelenk, zieh ihn so fest du kannst und dann hast du bestimmt no ein
anderes kleidungsstück, einen Pulli oder einen Gürtel
oder so, mach damit das Selbe beim anderen Handgelenk. Machst du das
jetzt, bitte?“, nach einer Weile bekam ich antwort:
„Warum? Was hätte ich davon, ausser noch mehr
Kummer?“, ich wollte sie am liebsten anschreien, sie wach
rütteln, aber das würde nichts nützen, also
versuchte ich weiterhin so ruhig wie möglich zu bleiben:
„Wenn du das machst, dann versprech ich dir, kannst du
nachher nach Hause. Du kannst zurück zu mir, zu Nadja und zu
Anna, zu Julia und zu deinem kleinen Bruder. Ich verspreche dir, es
wird besser. Bitte tus für mich, weil du mich liebst und du
mir nicht weh tun willst. Oder wenn schon nicht für mich dann
für deine Freunde und all die anderen Leute die dich vermissen
und dich lieben“, ich dachte schon, dass ich dem Ziel
näher kam, bis sie antwortete: „Du wirst eine andere
Frau finden, eine bessere, genauso eine tolle Frau, wie du sie verdient
hättest und meine Freunde, die werden neue Freunde finden und
dann bin ich schon wieder vergessen... Ausserdem bezweifle ich, dass du
mich überhaupt noch willst nach heute Abend“
– „Ich würde dich immer wollen,
für mich gibt es keine bessere Frau als dich! Und niemand
würde jemanden wie dich so schnell vergessen. Denk mal an
deinen kleinen Bruder, er würde ohne dich völlig
untergehen in deiner Familie, oder deine Cousine, mit wem
würde sie dann Jahr für Jahr
Weihnachtsplätzchen backen? Bitte! Denk daran, wie viel Leid
du mir und all den Leuten die dich lieben bereiten
würdest“, dann hörte ich sie weinen, sie
weinte und schluchzte dabei, dass sie mich einfach zu sehr liebte, dass
sie mich nie hatte verletzen wollen, dass es ihr leid tue. Ich
versuchte sie zu beruhigen, doch sie sagte immer weiter wie leid es ihr
tue, dass sie es nicht gewollt hätte, dass sie sich versucht
hatte zu wehren, dass ich ihr verzeihen möge und abermals
sagte sie, wie sehr es ihr leid tun würde und entschuldigte
sich. Ich sagte ihr, sie hätte keinen Grund sich
dafür zu entschuldigen, doch sie beharrte darauf. Bis ich
realisierte, dass sie sich gar nicht für die Tatsache, dass
sie in solch einem Zustand am Boden lag entschuldigte. Ich fragte, wie
es denn zu solch einer Situation gekommen war und sie begann stocked
und schluchzend zu erzählen:
„Ich war heute Abend mit meinen Freunden draussen, wir sassen
am Steg und haben Musik gehört und geredet, um halb eins
machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich liess die Strasse entlang,
als dieser betrunkene alte Mann auf mich zu kam. Er war mir unheimlich,
also beschleunigte ich meine Schritte um möglichst schnell an
ihm vorbei zu kommen. Ich wollte gerade aufatmen, als mich eine Hand am
Arm packte. Es war der Mann, er hatte mich von hinten fest gehalten und
drehte mich nun zu sich. Er packte meine beiden Arme und
drückte mich gegen die Wand, ich wollte ich gerade kicken,
doch da riss er mich etwas nach vorne und schleuderte mich neben der
Wand in diesen Hauseingang auf die Treppe. Ich wollte weg rennen, doch
ich konnte nicht aufstehen, mein Rücken schmerzte zu sehr. Da
kam der Mann auch schon wieder auf mich zu. Er zog mir meine Hose bis
zu den Knöcheln runter, sodass ich meine Beine nicht mehr
bewegen konnte. Dann drückte er mit einer Hand meine Schultern
runter und öffnete mit der anderen seine Hose. Er packte
seinen Penis und drang in mich ein. Es war schmerzhaft, aber wenigstens
ging es schnell vorbei. Dann, er hatte seine Hose wieder angezogen,
meinte er ich solle unser kleines Geheimnis, wie er es nannte, wahren
und scheuerte mir eine, damit ich schwieg, liess mich am Boden liegen
und lief davon. Es tut mir so leid, ich habe dich nie betrügen
wollen“, ihr erzählung wurde nur ab und zu von einem
Schluchzer unterbrochen oder wenn sie eine Pause gemacht hatte, weil
sie nicht sicher war ob sie es auch aussprechen konnte. Ich wusste
nicht so recht was ich sagen sollte ausser, dass sie sich auf keinen
Fall entschuldigen bräuchte, doch sie konnte es nicht lassen:
„Irgendwie ist es trotzdem eine Art Betrug, es tuet mir so
leid… Ich wollte dich nicht verletzen, aber genau das habe
ich jetzt getan, indem ich dir das erzählt habe,
´tschuldigung. Ich habe dir ja gesagt, dass du mich nicht
mehr willst“, ich konnte es einfach nicht mehr hören
und rief: „Stopp! Hör sofort auf damit! Du hast
keinen Grund dich zu entschuldigen und du hast mich auch nicht
verletzt, ich bin nur sauer auf den Typen… Wie kann er es
wagen Hand an meine Freundin zu legen?“, ich hatte mich in
meine Wut rein gesteigert, als ich sie leise sagen hörte:
„Bitte hör auf zu schreien“, sie weinte
noch immer und alles was ich machte war herum zu schreien. Ich atmete
einmal tief durch und redete dann ruhiger weiter:
„Entschuldige Spatz. Jetzt kümmern wir uns erst
einmal um dich. Denkst du, du schaffst es auf zu stehen?“,
ich hörte sie mühsam stöhnen, doch
schliesslich stand sie, wenn sie sich auch an der Wand
abstützte. Ich redete mit ihr, während sie lief, sie
hatte Mühe zu antworten. Sie musste viel Blut verloren haben,
so schwach war sie.
Schliesslich stand sie vor ihrer Haustür. Sie wollte nicht
rein gehen, doch ich schaffte es sie dazu zu überreden. Sie
lief herein und vor ihr stand ihre Gastmutter, ganz krank vor Sorge.
Ich hörte sie leise, wie sie fragte was denn passiert sei. Lea
meinte sie sei gleich wieder am Telefon, ich hörte, wie sie
ein paar Schritte schlurfte und sie schliesslich ihre Gastmutter
umarmte. Dann fragte sie: „Kannst du ihr erklären
was passiert ist? Ich kann es nicht noch mal
erzählen“, sie klang beängstigend schwach,
also sagte ich ihr, dass ich mit Bianca, so hiess sie, reden
würde und sie sich schon mal hin legen sollte. Ich redete eine
Weile mit Bianca und erklärte ihr alles so gut es ging mit
meinem Englisch. Zum Schluss sagte ich ihr, dass Lea erst einmal viel
Schlaf bräuchte und ich froh wäre wenn sie sie morgen
ins Krankenhaus bringen würde. Dann bat ich sie mir Lea noch
einmal ans Telefon zu geben. Ich hörte ein schwaches
„ja?“, dann flüsterte ich ihr liebevoll
zu: „Ruh dich aus mein Liebling. Ich liebe dich“,
sie antwortete leise: „Ich dich auch“, dann war sie
eingeschlafen.
Erst als ich aufgelegt hatte bemerkte ich, dass Anna neben mir stand
und mich besorgt anblickte. Sie fragte mich, was los sei, doch ich
konnte es ihr nicht erklären. Ich war einfach nur sauer und
musste dafür sorgen, dass Lea so schnell wie möglich
von da weg kam.
19.10.2011
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