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Hoffnung

Amal, 13 w
 

Wisst ihr, ich habe einige Erfahrungsberichte gelesen und habe gemerkt, wie gut es mir eigentlich geht.
Amal, das bedeutet Hoffnung. -
Und trotzdem weiß ich, da ist so eine Seite in mir, eine schlechte Seite. Manchmal gewinnt sie Überhand. Sie beschimpft andere; aber vor allem sagt sie mir, was schlecht an mir ist. Da gibt es Vieles. Meine Reaktionen auf andere finde ich - und/oder findet diese Seite - schlichtweg peinlich. Und selbst in der Schule, wenn ich so scheiße reagiert habe, möchte ich mich irgendwie verletzen. Es ist auch schon vorgekommen, das ich Haarspangen kaputtmachte, um ihre Spitzezu schärfen und mich damit im Unterricht geritzt habe. Geblutet hat es zwar nicht, das schaffte die Haarspange nicht, aber sie hat mir die Haut aufgekratzt.
Das hab ich öfter gemacht, meistens wegen dieser schlechten Reaktionen.
Da wir die Sitzordnung losen, musste ich einmal neben so einem ... "ganz Schlimmen" sitzen. Er hat sich dauernd indirekt über mich lustig gemacht. Am Anfang. Dann hat er mich gemobbt. Hat mich am laufenden Meter verarscht. Und ich bin drauf reingefallen!
Wie kann man nur so blöd sein, hab ich gedacht.
Zu Hause saß ich dann stundenlang auf meinem Bett und hab geheult. Nicht aus Trauer oder so. Aus Schmerz. Scherz darüber, wie hoffnungslos schlecht ich sein muss. Wenn ich noch nicht mal mit dem fertig werde.

Aber ich möchte mein Leben in den Griff kriegen. Ich möchte auf keinen Fall diesen Teufelskreisweg einschlagen: Mir geht es schlecht, ich ritze, mir geht es noch schlechter, ich ritze wieder...
Das, hab ich gemerkt, ist der schlimmste und schlechteste Weg überhaupt!
Und ich weiß jetzt: Wenn ich den gehe, bin ich noch schlechter. Also kann ich im Moment gar nicht so schlecht sein, oder?!

Wenn ihr diesen Sprung schafft, wenn ihr akzeptiert, dass ihr gar nicht so schlecht seid, weil es immer noch schlechter geht, ist das auf jeden Fall richtig und ihr müsst diesen Gedanken auf jeden Fall verinnerlichen!

Ich möchte auf jeden Fall einen Rückfall verhindern, wo ich doch gerade erst vom Ritzen losgekommen bin - deshalb halte ich mich daran, was ich gut kann und natürlich an meine Freunde - auch wenn ich manchmal zu ahnen glaube, dass sie mich ablehnen würden, würde ich es ihnen sagen. Doch mittlerweile kann ich dieses Gefühl sehr gut unterdrücken.
Und auch wenn ich manchmal noch das Verlangen nach einem scharfen Gegenstand habe, kann ich dem wiederstehen. Es ist auch hilfreich, einfach mal zu schreien; leider geht das nicht immer. Aber wenn ihr allein seid oder abgelegen wohnt - rennt nach draußen und schreit euch die Seele aus dem Leib!

Also... mehr fällt mir jetzt nicht ein, aber hoffentlich könnt ihr etwas von meiner Hoffnung übernehmen und selber Wege finden, wieder mit sich klarzukommen. Und wenn ihr vorm Spiegel steht und euch in Gesicht sagt, wie gut ihr seid. Hauptsache, ihr kommt dahin, wo ich bin:
Zu einem Ansatz der Heilung.

 

12.12.2010
 

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