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Lebensgeschichte von Rika
Rika, 14 w
Hallo... Ich möchte bitte auch meine
Geschichte "veröffentlichen": Wenn ich mir die
anderen Geschichten durchlese, erscheint mir meine schon fast
„harmlos“ aber…
Ich empfand (empfinde) es immer noch als sehr schlimm… Denn ich bin ein
Harmoniemensch, der keine Streitereien mag… Alles fing damit
an, dass sich meine Eltern trennten, als ich 3 Jahre alt war, ich
mochte meinen
Vater, doch er war Alkoholiker. Ich kann mich noch sehr schwach daran
erinnern,
dass meine Mutter ziemlich oft geweint hat, doch das hat mit der Zeit
aufgehört… Ich habe auch im
Kindergarten meine beste Freundin gefunden, die mich immer verstand und
die ich
immer noch sehr mag. Es war einfach die
schönste Zeit meines Lebens. Aber später fing
es schon an, dass ich mich manchmal absichtlich in kleinere
Brennnessel- Ansammlungen warf,
damit es schon etwas weh tat… Nach dem
Kindergarten kam ich dann mit ihr in eine Klasse, was mich ebenfalls
sehr
freute… Ich hatte nicht viele Freunde, aber die, die meine
Freunde waren, waren
dafür alle echte Freunde. Außerdem war ich stets
Klassenbeste, was wollte ich
mehr? Weitere Jahre später, so ab der 5. Klasse fingen wir an,
uns immer öfter
zu streiten, genau so, wie ich mit meiner Mutter, sie bestrafte mich
dann
oftmals viel zu lange für Kleinigkeiten (wie Müll,
den ich noch in meinem
Zimmer hatte), mit totaler Ignoranz… Da habe ich angefangen,
meine Haut
aufzukratzen, es bluten zu lassen, und die Handfläche darauf
zu drücken, damit
es brannte… Aber es nützte alles nichts, am Ende
war ich es doch immer, der
alles einstecken musste, und sich entschuldigen musste. Ich hatte mich
zu früh
untergeordnet… Ich habe zwar
Geschwister, mit denen ich mich gut verstehe, aber sie sind alle schon
weggezogen, da sie es bei meiner Mutter nicht aushielten, die
inzwischen (als
ich 10 oder 11 war) zu einem Eisblock, was Gefühle anging
mutiert war. Ich war
immer noch Klassenbeste, und immer die stets fröhliche
Helferin, die alle
inzwischen mochten… Ob sie mich einfach nur ausnutzten, war
mir aber egal. Ende
der 6. Klasse dann der absolute Crashdown in meinem Leben, ich musste
mit einem
Einserzeugnis ansehen, wie meine Mutter weinend auf der Couch
saß, weil ihre
Firma sie gekündigt hatte. Meine Mutter und weinen? Nein,
dachte ich mir, und
spielte die Einfühlsame, die wieder alles mit sich machen
lassen würde. Also
entschied meine Mutter Hals über Kopf, umzuziehen, aber nicht
einfach eine
Stadt weiter, Nein! Ganze 230 km von meinen Freunden weg!! Was sollte
das?
Meine Freunde, für die ich sogar das Gymnasium sausen lassen
hatte, würden bald
nicht mehr da sein? Und das nur wegen meiner Mutter?!?... Aber ich war
naiv,
und machte keinen Murks… In meiner „neuen
Stadt“ war ich wegen meinem Realschulzeugnis auf eine andere
Realschule
„gepackt“ worden, ich find aus meiner Trauer an,
mich mit meinem
Mini-Lipton-Taschenmesser zu schneiden, in der Schule fand ich dann
irgendwann
ein Cuttermesser, das die Sache dann einfach machte. Mich sprach eh
niemand an…
Ich war ja nur „die Neue“, „die fette
Kuh“ und „das Pickelgesicht“, ich wurde
gemobbt, keiner wollte etwas mit mir zu tun haben… Es ist
einfach ein schlimmes
Gefühl! Aber irgendwann fand ich meinen besten Freund, der es
bis jetzt
anscheinend auch nicht merkte, dass ich mich ritze (zu Hause mit den
üblichen
Rasierklingen)… Vielleicht liegt es daran, dass ich in einem
Verein gelernt habe,
wie man Wunden schminkt und dementsprechend auch wegtuschiert. Niemand
fragt
mich wie es mir geht… Aber auch auf dieser Schule hatte ich
bis jetzt immer
einen Notendurchschnitt von 1,... Und auch hier nutzen mich alle nur
aus, und
ich tue nichts, weil ich keine kraft dafür habe, sie geht
dafür drauf, dass ich
jeden Tag in der Schule die gut gelaunte spielen kann… Ich will aber
hier raus, ich will mich ändern, und ich will nicht in eine
Stationäre
Therapie, das musste doch auch schon meine große Schwester
durchmachen, zu der
ich fast keinen Kontakt mehr habe. Es gibt auch Tage,
und sogar Wochen, an denen ich mein Leid und meinen Schmerz einfach nur
ausheule… Aber ich werde meiner Mutter das niemals wieder
ganz verzeihen, dass
sie mich mit Ignoranz und Liebesentzug bestrafte… Aber ich
muss weiter bei ihr
bleiben, die nächsten 4 Jahre, denn ich bin erst 14, und ich
finde mein
Verhalten schlimm, aber ich kann nichts dagegen tun… Mit meiner
Geschichte will ich hoffen, dass irgendwer, der mich kennt, sie liest
und mich
danach versteht… weiter blättern >>> Übersicht Erfahrungsberichte 101 - 200 Übersicht Erfahrungsberichte 1 - 100 |
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