* Startseite
über SVV
* Informationen
* Interview
* Fragen zu SVV
professionelle
Hilfe
* Wege zur Thera
* Adressen
* Therapieformen
* online-Hilfe
praktische
Selbsthilfe
* Ratschläge für
Angehörige
* Alternativen zu SVV
* Tipps
* Selbsthilfe
Austausch über
* Forum
* Chat
* Gästebuch
* e-Mail
* andere Foren
Erfahrungs-
berichte
* Betroffene
* Angehörige
* kreative Beiträge
Literatur
und Medien
* Bücher
* Medienberichte
* Internet
* SVV-Websites
* private Homepages
weitere
Aspekte
* Gedanken
* über diese HP
* SVV-Projekte
* Prominente
Organisatorisches
* Downloads
* Technisches
* Chronologisches
* Aktualisierung
* Danke
|
Die rote Sucht
redfear, 15 w
Hallo alle miteinander
Also ich bin 15 und hab borderline und ritze mich seit gut einem Jahr. Aber meine Geschichte beginnt schon viel früher als vor einem Jahr. Meine Kindheit war ganz in Ordnung, ich bin in einem kleinen Dorf in der Oberpfalz aufgewachsen und hab eine große Schwester (27) und einen großen Bruder (24). Angefangen hat alles als ich in der 2ten Klasse war, also als ich so 7 oder 8 Jahre alt war. Damals hab ich bemerkt, dass meine damalige beste Freundin überall Lügen über mich verbreitet. Meine ganze Wut gegen sie habe ich vertuscht. Ich wollte immer mit ihr reden, aber als ich vor ihr stand konnte ich es nicht. Ungefähr zur gleichen Zeit bemerkte ich, dass irgendetwas zwischen meinen Eltern nicht stimmt. Sie haben sich immer öfter gestritten und ich wusste, dass sie irgendetwas vor mir verheimlichten. Und so ging es dann weiter. Warscheinlich wurde ich da schon depressiv. Ich verbrachte tage oder sogar wochen vor dem Fernseher. Der hatte wenigstens keine Vorurteile mir gegenüber, so wie das die aus meiner Klasse hatten. Es gab nur wenige aus meiner Klasse mit denen ich mich verstanden habe. Irgendwann kam dann auch noch diese Angst dazu......Als ich dann in die 4te klasse gekommen bin, bekam ich eine Lehrerin, die mich als dumm bezeichnete. Für mich stand fest, dass ich aufs Gymnasium gehen werde, weil das meine Geschwister auch machten. Doch von dieser Lehrerin bekam ich nur Noten, die nicht fürs Gymnasium ausreichten. Ich fing an wie wild zu lernen, soweit es möglich war, weil ich den Fernseher fast nicht allein lassen konnte. Einmal fing ich in nem andren Fach zum weinen an, weil ich gedacht habe ich schaffs nicht. Die Lehrerin, die wir da hatten, kam zu mir um mich zu trösten. Ab da an spürte ich mich in ihrer Gegenwart immer geborgen, als ob mir die andren nichts anhaben könnten. Das ging dann soweit, dass ich mir gewünscht habe, sie wäre meine Mutter, weil ich zu der Zeit meine Eltern auch schon über alles gehasst haben, da sie sich nun immer öfter streiten. Sie war immer der einzige Grund, warum ich noch in die schule gehen konnte. Nach ner Zeit bekam ich dann sogar bessere Noten und ich habs grad noch aufs Gymnasium geschafft. Ich bekam neue Hoffnung, denn ich wollte auf dem Gymnasium neu anfangen. Durch diese neue Hoffnung bin ich sogar darüber hinweggekommen, dass ich die Lehrerin warscheinlich nie wieder sehen werde und sogar war ich dann von meiner "Freundin" weg. Am Gymnasium lief anfangs alles super. Doch nach ner Zeit hab ich mich dann wieder nach ner glücklichen Familie gesehnt, da das Verhältnis zu meinen Eltern auch schlimmer wurde. Und ich dachte ich hab sie gefunden. Das gleich was mit meine Lehrerin an der Grundschule war, passierte jetzt auch mit meiner Lateinlehrerin. Ich steckte meine ganze Lebenskraft in dahin, Latein zu lernen, denn dann wird sie mich mögen. Doch in meiner Klasse hab ich mich wieder nicht wohl gefühlt. Ich hab mich schon in der Grundschule hässlich gefühlt und darum konnt ich mich wohl nicht in der neuen Klasse gut eingewöhnen. Ich hab gedacht ich wäre da nicht erwünscht, weil ich so hässlich und dick bin. Aber der Gedanke an meine Lateinlehrerin machte mir immer wieder neue Lebenshoffnung. Dann ging die 5te Klasse vorbei und in diesen Sommerferien wollte ich unbedingt abnehmen. Ich bin jeden Tag geschwommen, gelaufen und rad gefahren. Aber es halt nichts, ich baute nur Muskeln auf. Total enttäuscht von mir selber ging ich dann also in die 6te Klasse und da erfuhr ich, dass meine Lehrerin schwanger war und bald nicht mehr unterrichten wird. Das war für mich wie ein Fall ins kalte Wasser. Ich hab dann versucht, nichts mehr zu essen, damit ich endlich abnehme, aber das half nichts, das Essen verführte mich immer wieder. Dann bekam ich schließlich fast täglich Fressattacken, genauso wie sich meine Eltern nun täglich stritten. Ich zog mich immer mehr zurück. Doch dann einmal bekam ich wieder die gleichen Gefühle für eine andre Lehrerin zu haben, diesmal wars meine Englischlehrerin. Das gleiche Spiel begann erneut. Und pünktlich zum Schulanfang der 7ten Klasse erfuhr ich, dass sie schwanger ist. Das gleiche noch mal. Doch diesmal wollte ich endlich in meiner Klasse beliebt sein. Das hat sogar einigermaßen geklappt. Endlich gings mir in meiner Klasse gut. Das war der Ausgleich für der Stress mit meinen Eltern und meine Fressattacken. Ein halbes Jahr später fuhren wir in den Skikurs. Da hatte ich dann irgendwie wieder das Gefühl, in meiner Klasse total unbeliebt zu sein. Dann hatte ich mich beim Ski fahren am Knie verletzt und siehe da, ich bekam ich wieder die Gefühle für die Lehrerin, mit der ich dann zum Arzt gegangen bin. Aber ich hatte die Lehrerin in keinem Fach, drum wurde die zeit nach dem skikurs für mich der Horror. Ich lag richtig. Meine Mitschüler bekannen mich als hässlich und dumm zu bezeichnen. Jeden Tag aufs neue und ich hatte diesmal nicht die Hoffnung wegen der Lehrerin, da ich die fast nie gesehen habe. Meine Eltern stritten sich nun täglich und wurden dabei auch handgreiflich. Ich wollte einfach nur weg von denen, nur wo sollte ich denn hin?? Zusätzlich zu den Fressattacken begann ich Medikamente zusammen mit Alkohol zu nehmen. Und dann folgte bald mein Abschiedsbrief. Den fand meine Mutter und schickte mich zur Schulpsychologin. Endlich konnte ich mit jemandem reden, aber ich erzählte nur von meinen Eltern, den rest hab ich verschwiegen. Und dann bekam ich wieder die Gefühle für meine andere Lateinlehrerin. Sie hat gesehen, dass es mir nicht gut geht und ich hab mich auch ihr anvertraut. Doch dann kamen wieder die Sommerferien und danach hatte ich sie nicht mehr als Lehrerin. Zu der Zeit hatte ich schon 2 Suizidversuche mit Tabletten hinter mir. Aber diese Lehrerin wollte mir helfen, obwohl sie mich nicht mehr unterrichtet. Ihr hab ich dann auch gesagt, dass ich in meiner Klasse gemobbt werde. Sie hat das an die anderen Lehrer weitergegeben und dann hat jeder versucht, diese Klasse normal zu machen, denn wir waren die schlimmste Klasse auf der ganzen Schule. Doch mir gings nicht besser. Ich hab der Lehrerin die Gefühle, die ich ihr gegenüber fühle, verschwiegen und weils mit meine Eltern und der Klasse auch nicht besser wurde, hab ich das Ritzen angefangen. Es war so erlösend. Ich konnte noch fühlen, dass ich noch da war und nicht schon tot bin und das Blut hat mich immer aufgeheitert. So gings dann weiter, das ritzen wurde zur Sucht und ich hatte noch einen Suizidversuch, diesmal wollte ich die Pulsadern aufschneiden. Dann wollten alle mich in die Psychiatrie schicken, da aber da eine zu lange warteliste war, kam ich in eine psychosomatrische Klinik. Da fand ich dann das erste Mal richtige Freunde. Doch das Ritzen, Depressionen, Ängste und Fressattacken wurden kaum besser. Nach 10 Wochen wurde ich schließlich entlassen. Aber ich hab wieder das meiste verschwiegen. Jetzt soll ich in eine therapeutische Wohngemeindschaft ziehen. Aber ob sich da mein zustand ändert??? Nja ich werds auf jeden Fall versuchen. Doch meine besten Freunde, die Klingen, werde ich auf jeden Fall mitnehmen......
22.09.2007
weiter blättern >>>
Übersicht Erfahrungsberichte 101 - 200
Übersicht Erfahrungsberichte 1 - 100
|