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Schnitte in die Arme gegen Schmerzen in der Seele Martina, 17 w
Meine Geschichte hatte eigentlich so wirklich schon vor ein paar Jahren begonnen. Das erste Mal als ich mich geritzt hatte war ich etwa 12 Jahre alt. Ich weiss es noch wie es gestern gewesen wäre. Ich ass mit einem Messer meinen Apfel. Aus irgendwelchen Gründen schnitt ich mir mit dem Messer mehrmals ins Bein. Ich kann mich leider nicht mehr an irgend welche auslösenden Gefühle oder Gründe erinnern. Später sass ich mit kurzen Hosen am Tisch beim Abendessen. Meine Eltern haben nicht viel dazu gesagt, nur meine Vater sagte mir ich solle so einen Scheiss nicht mehr wiederholen. Ich ignorierte seine Aussage. In der Oberstufe war ich zu dieser Zeit eher eine verschlossene und unglücklich wirkende Schülerin. In der zweiten Oberstufe wechselte ich meine besten Freundinnen wie andere ihr Unterhosen. Ich glaube fast jede in meiner Klasse war zu dieser Zeit einmal meine beste Freundin gewesen. Ich war nicht wirklich glücklich mit meiner Situation. Ich ritze mich zwar nicht aber ich fragte mich was eigentlich den Sinn vom Leben sei. Ich fragte mich ob ich wirklich ein gewolltes Kind war, in so fern ob ich es verdient hatte auch dieser Welt zu sein, welche Rolle ich in meinem Leben spielte. Ich begann mir zu überlegen ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich nie auf die Welt gekommen wäre und mein Bruder ein Einzelkind geblieben wäre. Diese legte sich auch in den nächsten Jahre nicht. Ich dachte nicht mehr so viel daran, als ich endlich eine gute Freundin gefunden hatte. Sie ging in meine Klasse wir waren wie Seelenverwandte wir verstanden uns auch ohne Worte, ich schätze sie sehr. In den nächsten Jahren war eigentlich alles gut, ich hatte eine gute Freundin und ich war zufrieden, dachte ich. Erst letztes Jahr, also im Alter von 16 Jahren begann es wieder in mir zu brodeln. Es war bevor ich 3 Monate ein Sprachaufenthalt in den USA reiste, ich arbeitete als Praktikantin, ich lernte dort meinen Freund kennen. Diese Beziehung hielt leider nicht lange, weil ich ihn mit einem Kolleg betrogen hatte. Die neue Beziehung hielt nicht lange, da ich in die USA abreiste. Doch ein Telefonanruf machte dann mein dazu maliger Freund Schluss .Ich weiss noch ich war völlig frustriert ich hatte wirklich das Gefühl ich sei verliebt gewesen. Ich setzte mich mit einer Papierschere auf den weichen, weissen Teppichboden und ritze mich. Ich hatte irgendwie das Bedürfnis danach. Ich ritze mich in den rechten Oberschenkel etwa zwei Mal an zwei verschiedenen Stellen, heute sind die Narben zwar verblasst aber den Gedanken an die Narbe und deren Geschichte bleibt in meinem Kopf hängen. Ich ritzte mich in dieser Zeit wo ich in Amerika war nicht mehr, und ich dachte dies war ein einmalige Aktivität gewesen. In der Zeit welche ich in Amerika verbrachte begann ich meine beste Freundin extrem zu vermissen. Ich verschob meinen Flug nach Hause, so dass ich einen Monat früher zurück fliegen konnte. Ich freute mich extrem und war auch ein bisschen enttäuscht, als sie nicht am Flughafen erschienen war, sie hatte eine gute Entschuldigung dafür. Ich war wieder zu Hause und es war mir wie ich nie weg gewesen wäre, alles war wieder wie vorher. Da ich einen Monat früher nach Hause gekommen war, hatte ich einen Monat Ferien. Ich begann für einen Monat in einem Altersheim zu arbeiten. Ich war eine Hilfskraft bei der Reinigung. Die erste Woche ging eigentlich gut, aber je länger ich verdonnert war zu putzen den ganzen Tag je mehr wurde ich depressiver. Ich fühlte mich so nutzlos, den ganzen Tag alleine zu sein um irgendwelche Schränke und Kühlschränke zu putzen. Eines Abend, ich glaube es war einen Dienstag sass ich zu Hause an meinem Schreibtisch und sah eine Nadel dort liegen. Ja, und dann kam mir wieder dieser Gedanke und ich tat es. Ich ritzte mich in den linken Unterarm, es war nicht so stark ein weiteres mal tat ich es mehr auf der Arterie und es blutete mehr. Ich schämte mich nicht wirklich darüber ich war mehr erstaunt, dass mich niemand darauf ansprach. Meine Eltern schon gar nicht, ich glaube sie schauten einfach darüber hinweg, sie wollten gar nichts mit dem zu tun haben. Zu dieser Zeit begann auch meine beste Freundin zu ritzen , was die Situation ein bisschen speziell werden liess. Im Sommer verbrachten ich und meine Freundin alleine bei mir zu Hause. Wir hatten solchen Spass, es war eine unglaubliche unterhaltsame Woche gewesen. Trotzdem liessen wir das Ritzen nicht sein. Wir verbrachten einen Abend in einer Bar mit ihrem Cousin ( mein zukünftiger Freund, dies wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht), wir tranken einen Drink mit einem Hölzchen. Ich hatte das Hölzchen schon mehrmals zerbrochen und wir ritzten uns gegenseitig in die Arme. In dieser Zeit waren wir irgendwie einfach depressiv. Das Ritzen war wie eine Sucht geworden, wir glaubten durch das Ritzen könnten wir unsere angeblichen Schmerzen lindern. Dem war leider nicht so, vielmals ging es uns nachher noch schlechter. Im nächsten halben Jahr änderte sich eigentlich nicht mehr viel an der Situation ausser, dass ich einen neuen Freund hatte, meiner Besten Freundin ihr Cousin, diese Beziehung dauerte ca. 3 Monate. Anfang Januar hatte ich wieder einen neunen Freund. Er geht mit mir in die selbe Berufsschulklasse, ist fand ihn schon extrem süss als ich noch einen Freund hatte. Er ist inzwischen 4 Jahre älter und ist das pure Gegenteil von mir. Ich erzählte ihm das mit dem Ritzen natürlich auch. Er war nicht so schockiert wie ich es mir gedacht hatte. Er sagte nur er hatte bis jetzt noch keine Freundin erlebt, welche nicht geritzt hatte. Dies war natürlich nicht gerade sehr hilfreich oder mitfühlend. Anfang Februar ritze ich mich eines der letzten Male. Ich hatte ein Glas zerschlagen zu Hause, ich nahm die mit zu meiner Freundin. Da ich bei ihr schlief hatten wir genügend Zeit, wir suchten uns die spitzigsten und schärfsten Scherben aus. Wir ritzten uns mehrmals in den linken Oberschenkel, bis es zu bluten begann. Ab diesem Zeitpunkt begann ich den Geschmack von Blut extrem zu mögen. Ein paar Tage später, mein Freund schlief bei mir und er wollte sich so zu sagen in mir verewigen, er ritzte mich mit einer Glasscherbe ein Herz in den linken Unterschenkel, später ritze er mir nahe dem Genitalbereich ein recht tiefer, langer Schnitt in die Leiste. Das Zweitletzte Mal welche ich mich geritzt hatte war mit meiner Freundin. Wir besitzen glücklicherweise die selben Initialen, wir ritzten uns gegenseitig ein „Love“ und die Initialen ins o rein und dies etwa 1.5 cm hoch. Nach diesem „Love“ sahen es auch langsam meine Eltern, dass ich schon länger wieder angefangen habe zuritzen. Ich bekam nur Unverständnis zuhören. Dies sei doch etwas von Urzeitmenschen ob wir denn dieses Zeitalter noch nicht verlassen hatten. Meine Eltern wollten immer mit mir darüber reden, aber ich wusste ganz genau sie wollten und konnten mich nicht verstehen. Mit der Weile liebte ich den Geschmack von Blut, es schmeckt zwar speziell, hat seinen eigenen Geschmack, aber ich liebe diesen Geschmack. Es ist nicht krankhaft, ich habe inzwischen durch ein intensives Gespräch mit meinem Freund das Ritzen aufgegeben. Trotzdem ritze ich noch das letzte mal und dieses bereute ich sogar. Es folgte eigentlich eine glücklichere Zeit, einer Zeit, in der ich zufrieden und stolz war, dass ich das Ritzen aufgegeben habe. Mit der Zeit oder sogar recht schnell merkte ich aber irgendetwas stimmt in mir nicht. Ich verspürte vermehrt Aggressionen. Die meisten dieser Aggressionen begann meinen Freund in Form von kratzen, beissen und auch ab und zu schlagen zu spüren. Er ist so eine Sorte von Mensch welchen dies nicht viel ausmacht, auf einer gewissen Art gefiel ihm es auch noch. Aber es wurde eben leider immer schlimmer, ich wurde auch vermehrt zickig und motzte nur noch den ganzen Tag. Ich hatte so einen starren Blick und konnte gar nicht mehr richtig anderen Zuhören. Meine Eltern versuchten immer mit mir zu reden, und versuchten mir zu erklären wie ich mich selbst verhalte. Ich wollte und konnte in dieser Zeit keine verändertes Verhalten erkennen. An einem Sonntag, ich hatte nichts geschlafen, führte ich ein sehr ernsthaftes Gespräch mit meinem Freund. Er machte mir klar, dass ich ein ernstzunehmendes Problem habe und er mir ein Besuch bei meinem Hausarzt empfehlen würde. Ich war die ganze Zeit am Heulen. Es war wirklich schlimm gewesen, es wurde mir so einiges bewusster. Ich hatte kurz darauf einen Termin bei meinem Hausarzt, er nahm Kontakt auf mit einem Psychiater.
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